Was ist unbewusster Stress?
Meistens ist es und nicht bewusst, dass der gerade empfundene Stress von einem emotionalen Trigger oder Auslöser ausgelöst wurde. Laut einer Studie von Jos Brosschot und Kollegen (2014) können solche unbewussten Stressoren länger anhaltende physiologische Reaktionen wie erhöhten Blutdruck oder eine verlangsamte Erholung des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen – auch dann, wenn wir den Stressor selbst gar nicht bewusst wahrnehmen.
Ein weiterer Aspekt dieses Phänomens wurde in der Forschung von Melanie van der Ploeg und Jos Brosschot (2020) hervorgehoben. Sie zeigen, dass selbst unterschwellige Reize wie Wut kardiovaskuläre Aktivitätsmuster auslösen können, auch wenn wir die emotionalen Auslöser nicht bewusst erkennen. Diese unterschwelligen Reize aktivieren körperliche Stressreaktionen, die langfristig negative gesundheitliche Folgen haben können, wie etwa Bluthochdruck oder chronische Anspannung.
Was das Thema besonders herausfordernd macht: Diese Reaktion läuft unbewusst ab. Wir merken zwar die Symptome – Hektik, Druck, Anspannung – können aber oft nicht den genauen Grund für diese Reaktion erkennen. Außerdem können unbewusste Erinnerungen an frühere Erfahrungen oder traumatische Ereignisse geknüpft sein. Sobald etwas in der Gegenwart – sei es eine Situation oder ein Kommentar (ein Auslöser für die Reaktion) – diese alten Erinnerungen anstößt, wird dann automatisch eine Stressreaktion ausgelöst, die dann bewusst über Symptome wie Druck, Spannung, Überforderung erlebt wird.
Es ist wichtig, die Auswirkungen dieser unbewussten Stressauslöser bewusst zu identifizieren und dann direkt in der Situation eine sofortige Verringerung des subjektiv empfundenen Stresses zu erreichen. Dies wird mit innovativen Ansätzen wie YESolution möglich. Durch die Anwendung der Methode werden nicht nur die Symptome und die körperlichen negativen Folgen gelindert, sondern die Stressursache direkt gelöst.
Wie wirken emotionale Trigger?
Emotionale Trigger arbeiten wie Schalter im Gehirn. Sie aktivieren das Stresssystem, selbst wenn keine unmittelbare Gefahr besteht. Studien zeigen, dass das limbische System, das für Emotionen verantwortlich ist, eng mit der Stressantwort verbunden ist.
Wie Brosschot et al 2014 in ihrer Studie in „Stress and Health“ zeigen, kann eine längere Exposition gegenüber unbewusstem Stress zu chronischen Stresszuständen führen, die mit verschiedenen psychischen Störungen, einschließlich Angstzuständen und Depressionen, in Verbindung stehen.
Ein alter Konflikt mit einem Kollegen oder eine wiederholte negative Erfahrung können uns auch in harmlosen Situationen auf emotionaler Ebene stressen. Doch weil wir diese Auslöser nicht bewusst wahrnehmen, tendieren wir dazu, äußere Umstände für unsere Reaktionen und negativen Empfindungen verantwortlich zu machen und versuchen, diese zu ändern – was oft nicht den gewünschten Effekt bringt.
Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, nicht nur auf bewusste Stressfaktoren einzugehen, sondern auch auf die subtilen, oft unbemerkten Einflüsse, die sich auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken können.
Warum helfen äußere Änderungen oft nicht
Viele Menschen versuchen, durch äußere Veränderungen Stress zu reduzieren: Sie wechseln den Job, ändern ihren Zeitplan oder nehmen sich mehr Pausen. Das kann kurzfristig helfen, löst aber das Kernproblem nicht. Die unbewussten Auslöser für Stress bleiben bestehen und werden auch in Zukunft weiter aktiviert – und so bleibt auch der Stress langfristig erhalten.