Kriterium 1: Wirkt die Strategie sofort?
Eine der ersten Fragen, die wir uns stellen sollten, ist: Wirkt die gewählte Strategie unmittelbar? Hört also die Wirkung der negativen Emotionen auf, ist der unangenehme Gefühlszustand noch wahrnehmbar.
Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag: ein voller Emaileingang (das wäre der emotionale Trigger) löst Stress, inneren Druck oder Überforderung aus
Strategie Ablenkung:
Könnte eine Ablenkung wie das Hören eines Lieblingssongs helfen? In diesem Moment wird der Druck möglicherweise weniger spürbar, und positive Gefühle kehren zurück. Doch ist dies wirklich eine Lösung? Nein, denn der emotionale Stress ist nur vorübergehend gedämpft. Die wahre emotionale Freiheit würde erst dann eintreten, wenn der Stress dauerhaft verschwindet,
Strategie Schuldzuweisung. Wenn man sich denkt, dass andere für die Überlastung verantwortlich sind, kann das den Stress für den Moment lindern. Aber auch diese Strategie verschiebt lediglich das Problem, anstatt es zu lösen. Der Trigger – der volle Posteingang – wird weiterhin Stress auslösen.
Die beiden Strategien würden also mehr oder weniger gut für den Moment wirken. Die ideale Lösung wäre allerdings, die Dissonanzen nicht nur zu dämpfen, sondern sie direkt im Moment zu lösen, in dem sie spürbar werden. Denn so kann der Trigger auch dauerhaft beseitigt werden.
Ablenkung oder Schuldzuweisung können kurzfristig – und sofort – helfen, doch sie lösen das Problem nicht dauerhaft.
Kriterium 2: Gibt uns die Strategie mehr Energie?
Eine weitere wichtige Frage lautet: Erhöht die gewählte Strategie unser Energieniveau? Denn je mehr Energie wir haben, desto weniger intensiv und weniger lang erleben wir negative Emotionen.
Wer beispielsweise erholt aus dem Urlaub kommt, empfindet den Blick auf das volle Postfach oft als weniger belastend. Das liegt daran, dass durch die Erholung mehr Energie zur Verfügung steht. Strategien wie Sport, gesunde Ernährung, Meditation oder soziale Unterstützung können ebenfalls dazu beitragen, das Energieniveau zu erhöhen.
Allerdings gibt es hier eine Einschränkung: Die dämpfende Wirkung auf den Stresslevel hält nur so lange an, wie die zusätzliche Energie vorhanden ist. Sobald der Energietank leer ist, kehrt der Stress in gleicher Intensität zurück. Daher ist es wichtig, regelmäßig für einen ausgeglichenen Energiehaushalt zu sorgen.
Kriterium 3: Löst die Strategie den Trigger dauerhaft?
Der entscheidende Schritt zur emotionalen Freiheit besteht darin, den Trigger für die negative Emotion zu lösen. Wenn der volle E-Mail-Posteingang keinen Stress, keinen inneren Druck oder Überforderung mehr auslöst (und diese Emotion nicht nur unterdrückt oder ignoriert wird), ist das Problem tatsächlich behoben.
Menschen, die diesen emotionalen Trigger nicht haben, empfinden solche Situationen als emotional neutral – sie nehmen das volle Postfach wahr, doch es entsteht keine Dissonanz, kein Stress. Dies ist der Idealzustand – oder eigentlich sollte es der Normalzustand sein – den wir anstreben sollten. Hier liegt die wahre Kunst: Wer seine emotionalen Trigger lösen kann und es auch tut – egal, in welcher Situation, ist emotional frei.
Welche Strategien setzen wir ein?
Jeder Mensch hat eigene Strategien, um mit negativen Emotionen umzugehen. Einige Beispiele für Strategien sind:
- Nachdenken und Analysieren
- die Situation verlassen
- mit anderen darüber sprechen
- Sport treiben
- Rauchen oder Frustessen
- Schuldzuweisungen
- positives Denken
Um die eigene Strategie zu bewerten, helfen die drei vorgestellten Fragen:
- Wirkt die Strategie sofort?
- Gibt sie dir mehr Energie?
- Löst sie den Trigger dauerhaft?
Fazit: Der Weg zur emotionalen Freiheit
Es gibt viele Wege, um mit negativen Emotionen und unangenehmen Gefühlszuständen umzugehen, doch nicht alle sind gleich effektiv. Der beste Weg ist es, den emotionalen Trigger zu identifizieren und zu lösen. Dies führt dazu, dass die ursprüngliche Stressquelle uns nicht mehr belastet. Wer darüber hinaus noch dafür sorgt, dass genügend Energie zur Verfügung steht, kann kraftvoll und ohne Belastung durchs Leben gehen.