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Erfolgreich durch emotionale Stärke: So erreichst du deine Ziele!

Stress macht man sich selbst – stimmt das wirklich?

Wahrscheinlich hat jeder diese Aussage schon einmal gehört: „Stress macht man sich selbst.“ Aber ist das wirklich so einfach? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund. Die Antwort ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.

Foto von YESolution / Berndt Philipp

Welche Arten von Stress gibt es?

Um die Aussage bewerten zu können, ist es wichtig, zwischen verschiedenen Arten von Stress zu unterscheiden. Die beiden Formen, die wir genauer betrachten wollen, sind:

  1. Emotionaler Stress – ausgelöst durch negative Emotionen wie Angst, Unsicherheit, Zweifel oder Druck.
  2. Stress durch „zu viel zu tun“ – verursacht durch zu viele Aufgaben oder Verpflichtungen.

Beide Arten von Stress haben eine tiefere Ursache: emotionale Trigger.

Emotionaler Stress – entsteht er wirklich in uns selbst?

Emotionaler Stress wird durch Sinneswahrnehmungen oder Gedanken ausgelöst (das sind die sogenannten emotionalen Trigger), die bestimmte emotionale Reaktionen hervorrufen. Wenn zum Beispiel ein wichtiger Termin ansteht und jemand nervös wird, könnte es für Außenstehende so wirken, als würde diese Person sich selbst stressen. Tatsächlich wird die Nervosität aber durch einen emotionalen Trigger hervorgerufen. Der Gedanke an den Termin löst eine emotionale Reaktion aus, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzt und Stresshormone freisetzt. Als Lösung bietet sich dann an, den Trigger zu vermeiden und der Termin verschoben wird. Aber wird der Stress dadurch gelöst?

Leider nein, denn: Solche Trigger sind wiederkehrend. Nur wer sie erkennt und löst, kann langfristig verhindern, dass sie weiterhin Stress auslösen. In diesem Sinne macht man sich den Stress nicht aktiv selbst – Vermeidung kann nur kurzfristig helfen, bietet aber keine wirkliche Lösung.

Der Stress durch „zu viel zu tun“

Eine weit verbreitete Annahme ist, dass diese Art von Stress durch bessere Organisation, Reduktion der Arbeitszeit oder weniger Arbeit vermieden werden kann. Doch auch hier steckt oft ein emotionaler Faktor dahinter.

Manchmal scheint die Ursache offensichtlich im Außen zu liegen – z. B.  wenn ein Arbeitskollege wegen Krankheit ausfällt und die Arbeit von zwei Personen von einer einzigen erledigt werden muss. Obwohl es offensichtlich ist, dass nicht alles termingerecht erledigt werden kann, können Druck, Unruhe oder Hektik durch emotionale Trigger (in diesem Fall die Mehrarbeit) ausgelöst werden – emotionale Reaktionen auf das zu viel an Arbeit. Andererseits haben viele Menschen z. B. Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen, weil sie Angst haben, andere zu enttäuschen oder als weniger wertvoll wahrgenommen zu werden. Damit diese Angst bzw. Befürchtung erst gar nicht durch ein „Nein“ ausgelöst wird, wird die Zusatzaufgabe angenommen.

Destruktive Glaubenssätze

Destruktive Glaubenssätze sorgen dafür, dass wir immer wieder in die gleiche Falle geraten. Dazu gehören ua.

  • „Ich bin nur wertvoll, wenn ich hart arbeite.“
  • „Ich darf keine Hilfe annehmen, sonst bin ich schwach.“
  • „Ich muss es alleine schaffen.“
  • „Andere können das nicht so gut wie ich, deshalb muss ich alles selbst machen.“

Deshalb hilft es nicht, sich einfach besser zu organisieren oder weniger zu tun, weil es entweder nicht funktioniert oder wir es nicht aushalten, wenn wir weniger tun. Erst wenn wir diese emotionalen Trigger lösen, klappt es.

Fazit: Stress ist eine Reaktion – keine bewusste Entscheidung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stress nicht einfach etwas ist, das wir uns selbst „machen“. Vielmehr wird er durch emotionale Trigger ausgelöst.

Wer diese Trigger erkennt und löst, kann sowohl emotionalen Stress, als auch den Stress, der durch „zu viel zu tun“ entsteht, nachhaltig reduzieren. Die wahre Lösung liegt also nicht in mehr Disziplin oder Produktivität, sondern in der bewussten Arbeit an den eigenen emotionalen Mustern. Nur so kann echte emotionale Freiheit entstehen.