Emotionen sind allgegenwärtig. Sie begleiten uns in jeder Lebenslage – sei es in der Familie, im Beruf oder in unseren sozialen Beziehungen. Doch wie oft haben wir schon erlebt, dass negative Emotionen uns im Weg stehen? Angst, Unsicherheit oder Wut können uns hemmen und belasten. Hier setzt Emotionsregulation an. Jeder betreibt sie, jeder kommt mit seinen negativen Emotionen mehr oder weniger gut zurecht – die Wirkung ist ziemlich unterschiedlich. Was also ist genau Emotionsregulation?
Foto von YESolution / Berndt Philipp
Was bedeutet Emotionsregulation?
Einfach ausgedrückt beschreibt Emotionsregulation den bewussten oder unbewussten Versuch, die Intensität, Dauer oder Art von negativen Emotionen zu beeinflussen. Jeder Mensch wendet intuitiv Strategien an, um unangenehme Gefühle zu kontrollieren. Beispielsweise atmen wir tief durch, bevor wir eine schwierige Nachricht schreiben, oder lenken uns bewusst ab, um uns von negativen Gedanken zu befreien. Wir haben Emotionsregulation alle autodidaktisch erlernt oder von Bezugspersonen einfach übernommen und daher ist sie meistens nicht besonders effektiv. Die gezielte Auseinandersetzung mit der eigenen Emotionsregulation kann jedoch entscheidend dazu beitragen, sich von emotionalen Mustern zu lösen und emotionale Freiheit und damit mehr Wohlbefinden zu erlangen.
Der Einfluss der Emotionsregulation auf unser Leben
Es ist unumstritten, dass unsere Emotionen einen enormen Einfluss auf unser Leben haben. Sie wirken sich auf unsere sozialen Beziehungen, unser Verhalten, unsere Denkprozesse, unsere kognitive Leistungsfähigkeit und sogar auf unsere körperliche Gesundheit aus. Wer seine negativen Emotionen erfolgreich regulieren kann, hat daher ein mächtiges Werkzeug, um Stress zu bewältigen und sich vor psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen zu schützen.
Nicht zu vergessen ist auch der große Einfluss, den Emotionsregulation auf die zwischenmenschlichen Beziehungen hat. Wer in der Lage ist, sich selbst emotional zu regulieren, zeigt mehr Empathie, kann Konflikte besser deeskalieren und sorgt so für ein harmonisches Miteinander.
Die enge Verbindung zwischen Emotionen und dem Körper
Emotionen sind nicht nur Gedanken – sie zeigen sich auch körperlich. Symptome wie Herzrasen, zittrige Knie, verspannte Muskeln oder ein trockener Mund sind Beispiele für die physische Reaktion auf emotionale Belastungen. Wenn wir negative Emotionen nicht adäquat regulieren, kann dies zu gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsproblemen oder Schlafstörungen kommen.
Welche Methoden der Emotionsregulation gibt es?
Es gibt viele verschiedene Strategien, um Emotionen zu regulieren. Dabei ist es wichtig, Methoden zu nutzen, die nicht nur kurzfristig Linderung verschaffen, sondern auch langfristig eine nachhaltige Wirkung haben. Besonders effektiv sind Techniken, die den Körper aktiv miteinbeziehen. Dazu gehören unter anderem Yoga, Tai Chi, YESolution oder Atemübungen.
Mentale Emotionsregulation allein reicht nicht aus
Oft versuchen wir, unsere Emotionen allein durch Nachdenken oder Analysieren zu beeinflussen. Doch das ist meist wenig erfolgreich. Der Körper speichert emotionale Erfahrungen und reagiert weiterhin mit körperlichen Dissonanzen – selbst wenn wir die Situation rational verstanden haben.
Mit einem mentalen Zugang ein emotionales Problem zu lösen ist wie wenn man Schwimmen lernen möchte, aber auf keinen Fall ins Wasser gehen möchte. Lösungsorientierte und effiziente Emotionsregulation beginnt im Körper und funktioniert mit Hilfe des Körpers
Fazit: Emotionsregulation als lebenslange Kompetenz
Emotionsregulation ist keine einmalig angewendete Technik, sondern eine Fähigkeit, die wir kontinuierlich anwenden sollten. Wer sich bewusst mit seinen Emotionen auseinandersetzt und wirksame Methoden anwendet, kann nicht nur Stress und negative Gefühle besser bewältigen, sondern auch seine psychische und physische Gesundheit nachhaltig verbessern. Letztlich geht es darum, nicht nur irgendwie mit seinen Emotionen umzugehen, sondern bewusst und zielgerichtet emotionale Freiheit zu erlangen.