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Erfolgreich durch emotionale Stärke: So erreichst du deine Ziele!

Emotionen als Schlüssel zu einem erfüllten Leben

Emotionen sind nicht nur flüchtige und kurzzeitig wahrnehmbare Empfindungen, sondern ständige Begleiter, die unser Denken, Handeln und sogar unsere Gesundheit maßgeblich beeinflussen.

Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf drei zentrale Aspekte von Emotionen, die wir näher beleuchten möchten:

  • Erstens die enge Verbindung von Emotionen und körperlichen Wahrnehmungen,
  • zweitens ihren allumfassenden Einfluss auf unser Leben und
  • drittens die Tatsache, dass Emotionen veränderlich sind.

Foto von Nick Andréka auf Unsplash

Emotionen und der Körper: Eine untrennbare Einheit

Beginnen wir mit der ersten zentralen Aussage: Emotionen sind eng mit unseren körperlichen Reaktionen verbunden. Unser Körper reagiert gleichzeitig und parallel zu unseren emotionalen Erlebnissen. Nehmen wir das Beispiel Angst: Wenn wir Angst empfinden, schlägt unser Herz schneller, unsere Atmung wird flacher, und unser Körper schüttet Stresshormone wie Cortisol aus. Auch Wut manifestiert sich körperlich durch Muskelanspannung, einen schnelleren Herzschlag und vielleicht sogar geballte Fäuste.

Doch nicht nur negative Emotionen haben körperliche Auswirkungen. Auch Freude äußert sich körperlich: Unser Herz hüpft, die Wangen sind besser durchblutet, uns ist warm, unsere Augen strahlen und wir empfinden Leichtigkeit und Energie. Diese körperlichen Reaktionen sind essenzieller Bestandteil der Emotionen. Sie machen Emotionen für uns körperlich erfahrbar und somit bewusst erlebbar. Ohne diese Empfindungen würden wir möglicherweise gar nicht bemerken, welche Emotionen wir gerade durchleben, beispielsweise Wut. Diese Erkenntnis zeigt, wie tief Emotionen mit unserem biologischen System verwoben sind. Unser Körper macht Emotionen quasi sichtbar und spürbar, was auch erklärt, warum sie so schwer zu ignorieren sind.

Interessanterweise zeigt die Forschung von Lisa Feldman Barrett, dass diese körperlichen Reaktionen nicht starr, sondern flexibel entstehen. Unsere emotionalen Erfahrungen sind von kulturellen, sozialen und persönlichen Faktoren abhängig. Besondere persönliche Erfahrungen prägen, wie wir Emotionen empfinden und welche Emotionen wir haben. Emotionen sind demnach das Ergebnis dynamischer Prozesse im Gehirn. So kann die gleiche Situation – beispielsweise das Nicht-Erhalten einer erwarteten Beförderung – bei verschiedenen Menschen unterschiedliche emotionale Reaktionen hervorrufen. Der eine reagiert mit Ärger und ein anderer mit Enttäuschung und Rückzug. Jede gefühlte Emotion ist eine sehr persönliche und individuelle Reaktion, beeinflusst durch unsere bisherigen Erlebnisse und unser Umfeld. Sogar das Land, in dem wir aufgewachsen sind, spielt eine Rolle. Wir reagieren nicht nur anders, sondern nehmen Emotionen auch anders wahr.

Diese Vielfalt zeigt sich auch darin, dass sich unsere eigene Freude über ein Geschenk anders anfühlt als die Freude über einen Regenbogen. Auch die eigene Unsicherheit beim Sprechen mit Unbekannten unterscheidet sich von der Unsicherheit beim Warten auf Prüfungsergebnisse. Es gibt keine allgemein gültigen Kriterien, die Emotionen und Gefühlszustände eindeutig definieren. Daher existieren viele verschiedene Ansichten darüber, was Emotionen sind und ob Gefühle dasselbe sind wie Emotionen. Selbst Experten verschiedener Fachgebiete haben hier unterschiedliche Meinungen. Für uns ist entscheidend, was im täglichen Leben zu einfachen Lösungen führt.

Oftmals ist es gar nicht so einfach zu benennen, was wir fühlen. Ist es Unsicherheit, Zweifel, ein Hin- und Hergerissensein, Nervosität oder vielleicht sogar Angst? Oder ist das gerade empfundene Gefühl Sicherheit oder eher Geborgenheit, Ruhe oder eine Mischung daraus? Wir haben viele Beschreibungen für unterschiedliche Emotionen und Gefühlszustände, und jeder Mensch nimmt sie individuell anders wahr – auch aufgrund der unterschiedlichen körperlichen Reaktionen. Das unterstreicht, wie individuell und dynamisch Emotionen wirklich sind. Dennoch können wir fast immer erkennen, ob ein Gefühlszustand angenehm oder unangenehm ist.

Der allumfassende Einfluss von Emotionen

Die zweite zentrale Aussage lautet: Emotionen betreffen immer den ganzen Menschen. Emotionen sind niemals nur „im Kopf“. Sie beeinflussen unsere Gedanken, unsere körperlichen Zustände und unser Verhalten. Wenn wir ärgerlich sind, denken wir anders, fühlen uns angespannt und reagieren möglicherweise impulsiver. Dieser umfassende Einfluss bedeutet, dass Emotionen uns als Ganzes erfassen und auch alle Lebensbereiche beeinflussen – unsere Beziehungen, unsere Arbeit und vor allem unsere Gesundheit. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Viele gesundheitliche Probleme stehen in engem Zusammenhang mit negativen Emotionen oder werden sogar von ihnen verursacht. Verdauungsprobleme, Schlafstörungen, Blutdruckprobleme und Burnout sind nur einige Beispiele. Viele Menschen unterschätzen die enge Verbindung zwischen Emotionen und Gesundheit.

Da unsere Emotionen unbewusst gesteuert werden, können wir nicht einfach entscheiden, nur noch positive Gefühle zu haben. Negative Emotionen sind Teil unseres Lebens und lassen sich nicht verhindern. Daher ist ein lösungsorientierter Umgang mit negativen Emotionen entscheidend.

Die gute Nachricht: Emotionen sind veränderlich

Das bringt uns zur dritten zentralen Aussage und zur guten Nachricht: Emotionen sind veränderlich. Die Fähigkeit, emotionale Reaktionen zu transformieren, führt nicht nur zu emotionaler Freiheit, sondern stärkt und fördert auch die Gesundheit.

Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wären wir unseren Emotionen ausgeliefert, so ist dies nicht der Fall. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen glauben, ihre Emotionen würden allein von äußeren Reizen ausgelöst. Ein typisches Beispiel ist: „Mein Kollege hat dies oder das gesagt, und deshalb rege ich mich auf“. Die Wahrheit ist jedoch, dass der Grund für unsere emotionale Reaktion in uns selbst liegt. Unsere Interpretation der Situation spielt eine entscheidende Rolle. Stellen wir uns vor, ein Freund sagt ein Treffen kurzfristig ab. Je nach unseren bisherigen Erfahrungen könnten wir denken: „Er respektiert mich nicht,“ und uns deshalb zurückgewiesen, ungeliebt oder ärgerlich fühlen. Oder wir machen uns Sorgen, weil er zu spät kommt.

Diese Reaktion ist veränderlich. Die Forschung von Barrett hat gezeigt, dass Emotionen flexibel konstruiert werden – auch wenn uns dieser Vorgang nicht bewusst ist. Unsere jahrelange Arbeit mit Klienten bestätigt dies in der Praxis. Wenn wir begreifen, dass unsere emotionalen Reaktionen veränderlich sind, gewinnen wir Handlungsspielraum – und genau darum geht es bei der emotionalen Freiheit.

Fazit

Fassen wir noch einmal zusammen: Emotionen sind immer körperlich wahrnehmbar – die körperliche Wahrnehmung dient als Sensor für unsere Emotionen. Emotionen betreffen immer den ganzen Menschen und sind eng mit unserer Gesundheit verbunden. Und schließlich gibt es Möglichkeiten, sie gezielt zu verändern, insbesondere unangenehme Emotionen wie Angst, Unsicherheit, Verzweiflung und Stress.

Jetzt im Podcast
Folge 02: Das solltest du unbedingt über Emotionen wissen

Warum sagt man „Ich bin unsicher.“, „Ich bin nervös.“ oder „Ich bin genervt.“? Warum sagt man nicht die Unsicherheit ist in meinen Gedanken oder die Nervosität ist im Kopf?

Du erfährst, wie eng Emotionen mit körperlichen Wahrnehmungen verbunden sind, wie sie uns beeinflussen, warum wir sie unterschiedlich empfinden und – die beste Nachricht – warum sie veränderlich sind! Wenn du deine Emotionen besser verstehen möchtest, dann ist diese Episode genau das Richtige für dich.